Der Sport und das Vermeidungs-Modul

Ihr kennt das.

Ihr seht im Fernsehen, im Alltag oder in den sozialen Medien jemanden, der einen bestimmten Sport betreibt, sich auf einen bestimmten Wettkampf vorbereitet oder ein spezielles Training absolviert…IRGENDWAS tut… Das interessiert euch. Das wollt ihr auch machen. Doch…

„Das schaffe ich eh nicht“

… schnell werdet ihr wieder auf den Boden der Tatsachen geholt.

Zu alt, zu klein, zu groß, zu „dick“, zu unfit…

keine Zeit, keine Möglichkeiten, keine … Lust?!?

Es gibt mehr als tausend Gründe warum ihr euch eine fixe Idee wieder aus dem Kopf schlagen müsst.

Euch werden darüber hinaus locker noch 1000 mehr Gründe einfallen, warum ihr es gar nicht erst versuchen solltet, warum ihr es von vornerein nicht wagend solltet.

Euer Abenteuer.

Dabei braucht ihr euch für eure Denkweise nicht entschuldigen. Die ist euch nämlich angeboren.

Das ist das „Vermeidungs-Modul“ im Hirn. Es wird immer dann aktiv, wenn wir mal wieder eine „gute“ Idee haben oder uns einen Traum erfüllen wollen, der tief in unserer Gefühlswelt verborgen ist. Unser Vermeidungs-Modul ist sehr kreativ und hat nur eine einzige Aufgabe: uns davon abzuhalten etwas zu tun.

In extremer Form hat die heutige Wissenschaft dafür sogar einen Namen für uns: Prokrastination.

Die meisten von uns nehmen es sich Tag für Tag etwas vor. Vom einfachen „heute räume ich meine Wohnung auf“ bis zum „heute schaffe ich alle zu erledigenden Aufgaben“ oder „nächstes Jahr werde ich Weltmeister!“. Der Wille ist da und ehrt uns, trotzdem tappen wir in die Prokrastinationsfalle. Bewusst oder unbewusst werden Aufgaben und zu erreichende Ziele immer wieder verschoben. Manchmal erledigt sich ja ein Problem dadurch durchaus von selbst, aber zum richtigen und ernsthaften Problem wird diese Einstellung dann, wenn sie zum Dauerzustand wird.

Das Kernproblem vieler Menschen ist: Sie leiden unter Minderwertigkeitsgefühlen. Fälschlicherweise wird der (sportliche) Erfolg mit Selbstwert gleichgesetzt. Um dieses Gefühl zu erreichen, braucht man häufige und kurzfristige Erfolgserlebnisse. Sind die Aufgaben aber scheinbar zu groß, liegen diese subjektiv zu weit entfernt. Dafür verantwortlich ist in jeder Intensität dieser Gefühle das „Vermeidungs-Modul“ in unserem Kopf. Es beschäftigt uns so lange mit möglichen Risiken, mit den Pros und Kontras und den Problemen, die auf einen zukommen wenn man eine Herausforderung annimmt, bis man die Idee im Hirn wieder vergräbt.

Dieser Vorgang erfolgt meistens unbewusst und innerhalb weniger Millisekunden. Dadurch haben wir nur eine geringe Chance, diesen Vorgang zu beeinflussen. Man sollte sich allerdings diesen Vorgang bewusst machen!




Als kleine Übung sollte man die folgende Liste vervollständigen.

Suche zu den Vermeidungs-Gründen die passenden Entgegnungen um eine Herausforderung mit Motivation anzunehmen!

VvermeidungsgründeVermeidungsgründe

Alle Thesen widerlegt? 😉

Man sieht: Egal wie viele „Vermeidungsgründe“ es gibt, es gibt immer mindestens genauso viele Gründe, eine Herausforderung anzunehmen. Die Gründe, warum man bisher seinen Traum, seine Idee, sein Vorhaben nicht verwirklicht hat, sind vielfältig. Es trotzdem zu wagen, weil man den festen und BEWUSSTEN Wunsch dazu hat, vermittelt ein unbeschreibliches Glücksgefühl dass sich spätestens dann einstellt, wenn man die eigene „Finish Line“ überquert hat.

***

Nie im Leben werde ich die Freuden- und Erleichterungstränen vergessen, die ich auf den letzten Metern meines ersten Ultramarathons (Röntgenlauf! – 63,3km) in den Augen hatte. Nach 8:53 Stunden endlich im Ziel! Die Beine hemmungslos übersäuert, der Körper völlig am Ende, der Kopf… glücklich! Der Schmerz ging… der Stolz blieb.

 

Nie werde ich außerdem das unbeschreibliche Gefühl vergessen, als auf der Deutschen Meisterschaft im Muay Thai zum ersten Mal meine Hand als die des Siegers vom Ringrichter emporgehalten wird. Meine Freunde und meine Familie waren dabei und feierten gemeinsam mit mir den Titel.

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Wenn du einen Traum hast, den du unbedingt erreichen willst, wirst du auch die Hürden überwinden, die zwischen dir und deinem Ziel stehen. Denn wenn du etwas wirklich willst wirst du schnell merken, dass es sich lohnt dafür zu kämpfen.

Und der Erfolg kommt schneller als du vielleicht erwartest. 🙂

 

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Indy

Von Indy

Indy ist MuayThai Kämpferin & passionierte Backpackerin aus Deutschland, arbeitet selbständig als "Sport & Media Entrepreneur" und Blogger und hat ein Faible für ausgedehnte Fern-(Sport & Abenteuer-) Reisen.

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