Es gibt sie jedes Jahr. Die guten Vorsätze. Hätte man sich selbst und sein Leben im Griff, würde man von Grund auf weniger saufen, mit dem Rauchen aufhören und weniger verschwenderisch mit seinen physischen und finanziellen Ressourcen umgehen… wie oft im Jahr denkt man sich: „gib‘ nicht so viel Kohle für so einen Sch*** aus!“ oder „Lass‘ das, das tut dir nicht gut!“ Spätestens am letzten Tag des Jahres wird die akute Einsicht zum altbekannten Ritual. Man macht Pläne fürs nächste Jahr, nimmt sich nur das Beste vor. Erfahrungsgemäß immer dann, wenn wir nach Druckbetankung dem Vollrausch nahe gerade noch erkennen, dass wir dringend etwas ändern sollten, werden die kühnsten Pläne geschmiedet. Feierlich wird verkündet: Nächstes Jahr wird alles anders!
Dabei werden die genauen Pläne dann herumgezeigt wie Selfies und „foodies“ auf facebook…

Wer bin ich, der ich mit Steinen schmeiße? Ich habe sie auch…die guten Vorsätze… ich habe auch Selfies auf facebook. Ich bin ein Social Medianer und auch ich habe (oder hatte?? 😛 ) das selbe Problem wie jeder andere auch: an meine Vorsätze halte ich mich in etwa 60 Sekunden bis 48 Stunden…

Die Sehnsucht, im neuen Jahr alles besser zu machen erfasst zum Jahreswechsel auch mich. Der Wunsch Sorgen, Kummer, Ärger und Stress…und auch das ein oder andere Kilo… gegen mehr Freizeit, seelischen Frieden und ausgedehnte Spaziergänge zu tauschen ist groß…und motiviert.

Aber schon am 02. Januar komme ich mir wieder doof vor: ich habe eine Tafel Schokolade (für die Nerven!) gekauft und räume Umzugskartons vom einen Raum zum nächsten, weil sie mir gerade hier im Weg stehen. Ich bin umgezogen. Der erste Schritt in die richtige Richtung. Also ist da vielleicht doch was dran?? Habe ich vielleicht wenigstens einen guten Vorsatz schon berücksichtigt?

Mir ist, als würden meine Hunde mir zuzwinkern. Immerhin schiebe ich ihnen im Vorbeigehen auch ein kleines Leckerchen in die Schnauze… soll ja keiner leben wie ein Hu….lassen wir das!

Beim Auspacken des nächsten Kartons überlege ich, ob und wie viele gute Vorsätze ich dieses Jahr habe…oder konzentriere ich mich lieber auf eine dickköpfige „Alles-bleibt-beim-Alten“-Einstellung? Ne, lieber nicht!

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Wie wohl ausnahmslos jeder, hat meine Wenigkeit selbstverständlich auch ganz tolle Pläne fürs neue Jahr. Die einen tollkühner als die anderen… Nicht zuletzt weil das letzte Jahr sehr turbulent und nicht gerade von Erfolg gekrönt war, habe ich mir nicht nur die plump allgemeinen Ziele wie „weniger Arbeiten, mehr Freizeit“, „mehr Sport“, „gesünder leben“ undsoweiter undsoweiter gesetzt… viel mehr habe ich mich auf den Hosenboden gesetzt und genau analysiert, was ich will.

Gesund leben? Klar! Sport? Na sicher!! Weniger Arbeiten?? Mehr mit Freunden und Familie unternehmen? Ach, das wäre nicht schlecht. Aber mal im Ernst. Wir nehmen uns jedes Jahr das Gleiche vor, fangen das Jahr dann ganz motiviert an und legen uns ins Zeug. Spätestens zu Karneval ist dann alles wieder vergessen. Kurz vor dem Strandurlaub kramen wir nochmal Laufschuhe und Waage aus dem Schrank, fallen danach wieder in ein „Sommerloch“ und kurz vor Weihnachten fällt uns dann auf, dass eben nicht die meisten Menschen zwischen Heiligabend und Neujahr zunehmen, sondern zwischen Neujahr und Heiligabend!!! Irgendwo zwischendurch fällt uns ausserdem auf, dass es auch dieses Jahr kaum Freizeit gibt, das McDreck und Würger King immer noch am schnellsten „kochen“ und der Chef einfach nicht auf uns verzichten kann. Gute Vorsätze für’s Jahr… Bullshit.

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Warum nehmen wir uns eigentlich immer nur für das eine Jahr etwas vor??
Kann man nicht mal längerfristig planen? Vorsätze schön und gut, aber ohne festen Plan fallen wir schnell wieder ins alte Verhaltensmuster zurück.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier

Neue Gewohnheiten und Alltagsabläufe im Einzelnen sind erst nach ca. einer Zeit von acht bis 12 (!) Wochen fest im Kopf verankert. Bis dahin laufen wir ständig Gefahr, wieder zum alten Alltag zurückzukehren. Den kennen wir, der hat letztes Jahr ja auch schon funktioniert.
Nun geben wir uns natürlich nicht mit einem einzigen Ziel zufrieden. Es müssen gleich mindestens drei (Gesundheit, Sport, Freizeit, …) sein. Also dreimal 12 Wochen… herzlichen Glückwunsch. Und Du wunderst Dich, warum Du am Ende des Jahres wieder so unzufrieden bist?

Ein Schritt nach dem Anderen!

Wer sich von Anfang an entweder einzelne Schritte vornimmt, oooooder sich aber bewusst ist dass er recht lange für seine vielen Ziele brauchen wird, hat größere Chancen selbige auch zu erreichen. Wichtig dabei ist wie schon damals beim Laufen lernen: immer einen Schritt nach dem Anderen zu gehen!

Und wie schon im Training wichtig:

Nichts „läuft“ ohne Plan!

Einfach über etwas zu sprechen, bringt rein gar nichts! Wer seine Ideen zu Papier bringt, kann sich nicht nur selbst an seine guten Vorsätze erinnern, sondern sich selbst überprüfen und schlussendlich nachvollziehen ob alle Ziele erreicht wurden. Ein Ziel nicht erreicht? An regelmäßigen Plänen sieht man auch, woran das Vorhaben denn wohl gescheitert ist.

Genug der Worte, lasst Taten sehen!

Also ran an den Speck! Im wahrsten Sinne!
Brainstorming mit Rückenwind…alles zu Papier gebracht. Herausgekommen sind allein bei mir 99 kleine Ziele. Nicht für dieses neue Jahr, sondern ganz allgemein. Für die Zukunft. Dabei muss ich gar nicht eine bestimmte Reihenfolge einhalten, ich muss nur am Ball bleiben.

Das Schöne an meiner „kleinen“ Liste ist, die ersten Ziele sind bereits erreicht!
Ich bin erfolgreich in eine wunderschöne große Wohnung umgezogen (der Grund warum ich über die Feier- und ersten Neujahrstage offline war 😉 ), habe mich „arbeitstechnisch umorientiert“ (Ja, ich hab‘ jetzt mehr Freizeit! J ) und habe mithilfe meiner Freunde einen straffen, dafür genialen, neuen Trainingsplan der mich nicht nur fordert, sondern unglaublich happy macht. Ausserdem hab‘ ich ein neues Auto *freu*… vier der wichtigsten Punkte auf meiner Liste sind abgearbeitet.

Bleib realistisch!

So viel wir uns auch vornehmen (wollen): Pläne – gerade die kurzfristigen – sollten realistisch sein!
!10 Abnehmen in 10 Wochen! – kann ich das von Grund auf mir selbst garantieren?? Habe ich die „Zeit“ und den „Kopf“ mich auf dieses Ziel zu konzentrieren? Oder lasse ich es lieber etwas lockerer angehen und gewährleiste mir selber ein Erreichen meines Ziels? Wie wärs denn stattdessen mit 2 Kilo in 4 Wochen? Klingt realistischer oder?

Erreichen wir realistisch geplante Ziele, bestätigt einen das nicht nur, sondern motiviert fürs jeweils nächste Vorhaben… das funktioniert bei Dir ganz sicher auch! Das Schwierigste dabei ist eigentlich „nur“ der erste Schritt! Alles was Du dafür brauchst, sind Papier und Stift… und die Motivation, endlich etwas zu ändern. Dauerhaft.

Wer jetzt enttäuscht ist, dass es hier nicht 99 Vorsätze zu lesen gibt: Deine Ziele für das neue Jahr gehen nur Dich selbst etwas an! Sicherlich darfst Du Deine Pläne mit anderen teilen und darüber reden… das SOLLTEST Du sogar! Wer über seine Pläne spricht, kommt aus der Nummer so einfach nicht mehr heraus und hat somit nicht nur seine eigene „TO DO“ Liste im Nacken, sondern auch andere Menschen, die nachverfolgen, ob man es auch ernst meint. Aber die gesamte Liste sollte nur für Deine Augen, oder nur gute Freunde / Familie bestimmt sein.

Cheers & Prost!
Auf ein neues Jahr!

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Indy

Von Indy

Indy ist MuayThai Kämpferin & passionierte Backpackerin aus Deutschland, arbeitet selbständig als "Sport & Media Entrepreneur" und Blogger und hat ein Faible für ausgedehnte Fern-(Sport & Abenteuer-) Reisen.

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