Frei sein. An keinen festen Ort gebunden. Keine überteuerten Mieten zahlen müssen. Und wenn man will, kann man weg.

Keine finanzielle Verpflichtungen wie Miete oder Nebenkosten, ortsunabhängig wohnen und arbeiten. Jeden Tag an einem anderen Ort aufwachen.

Das Leben im Wohnwagen bietet unzählige Vorteile. Aber auch Herausforderungen. Und diesen will ich mich in Zukunft stellen!

Leben im Wohnwagen

VOLL IN ?

Das Leben im Wohnwagen ist derzeit im Trend. Und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Steigende Mieten und überfüllte Städte sind da nur zwei Gründe. Und es gibt weitere. Ich will sie herausfinden. Sicherlich gibt es auch eine Menge Kompromisse, die man bereit sein muss einzugehen. Ich vorallem. Ich habe gerade erst meine 83qm Wohnung gekündigt und stehe vor dem Problem, mich verkleinern zu müssen.

Wohin mit dem Bett? Wohin mit der geliebten Couch (auf der ich in den letzten Wochen nicht einmal gelegen habe?)?? Wohin mit all dem Kram, den man so hat?

Braucht man den Kram überhaupt? Oder belastet er nicht viel mehr? Von was kann ich mich trennen? Von was nicht? Von was MUSS ich mich trennen? Was muss UNBEDINGT mit?? Fragen über Fragen, auf die ich die Antwort wissen will. Ganz vorneweg die wichtigste von allen:

Kann ich im Wohnwagen leben?

Viele haben bereits bewiesen: Es geht!
Und viele tun es noch immer.

Doch mit welchen Problemen, Einschränkungen, Vorschriften und Herausfoderungen sind solche Leute täglich konfrontiert?

Im Netz, auf Youtube und im Fernsehen gibt es nur zweierlei Seiten, die zu diesem Thema gezeigt werden. Die eine Seite bilden die Freigeister. Meist junge Leute, esoterisch angehaucht. Den T5 vom Papa gerade umgebaut und ein behelfsmäßiges Bett und einen kleinen Klapptisch eingebaut. Sie wollen Freiheit leben. Gegen alle Gewohnheiten angehen und einfach tun, wonach ihnen ist. Sie kommen mit 150 € pro Monat klar und machen sich keine großen Gedanken über die Zukunft. Ich persönlich hoffe für sie, dass nicht irgendwann das böse Erwachen kommt. Aber zugegeben, ich bin fasziniert von diesem Lebensstil und frage mich: Kann ich das auch? Aber ich will gar nicht kopieren! Ich will was eigenes!

Die andere Seite bilden Rentner und Harz4 Empfänger auf den unzähligen Campingplätzen des Landes. Sie leben auf kleinstem Raum, weil Rente oder Sozialgelder nicht für ein „normales“ Leben reichen. Dieses Bild und den damit einhergehenden Alltag dürfen wir mittlerweile regelmäßig im TV bestaunen, der laut Bildsprache entweder aus Gartenzwergen und Beisammensitzen oder aus Kippen, Bier und Rumjammern besteht. Kein schönes Beispiel! Nur wenige Youtube Filmchen beweisen, dass auch das Gegenteil möglich ist. Da wollen die Menschen so leben, haben durchaus viel Platz für sich und die Familie und genießen ihr Dasein in vollen Zügen.

Was niemand zeigt: die Szenen „hinter den Kulissen“! Was die Stadt und die Kommune WIRKLICH dazu sagt, wie ein Alltag im Mobilheim, Wohnwagen oder Wohnmobil WIRKLICH abläuft. Wie stressig es vielleicht auch mal sein kann. Oder wie überaus schön und „cool“. Wie diese Menschen ihre „Brötchen verdienen“ und was sie zur sozialen Absicherung tun. Sind sie versichert…und wie?? Arbeiten sie?? Und wie? Das interessiert mich! Und ich werde es herausfinden!

Aber kommen wir zu den Vorbereitungen.

Freiheit Leben

So frei, wie sich manche Menschen das Leben im „WoWa“ vorstellen, ist es gar nicht! Ich brauche in Deutschland eine ganz offizielle Meldeadresse, unter der ich noch dazu regeläßig erreichbar (= „ladungsfähig“!) bin! Schließlich will auch das Finanzamt wissen, von wo aus ich meine Steuern zahle! Schwierigkeit Nummer 1. Also doch eine Wohnung anmieten!? Dann unterliege ich in Good Old Germany auch einer Versicherungspflicht. Als Selbständiger zahle ich monatlich eine nicht geringe Summe an meine Krankenversicherung, die mir dann – wenn ich wirklich mal etwas brauche – mitteilt, das DIESE LEISTUNG gerade nicht inklusive ist. Für diese Versicherung brauche ich nicht nur eine Adresse. Ich brauche auch noch ein Bankkonto. So far so good. Bisher hatte und habe ich beides. „Frei“ bin ich damit nicht wirklich.

Die Frage, die sich also aufstellt:

Wohnsitz Campingplatz?

Kann ich mich mit dem Wohnwagen auf einem Campingplatz anmelden?

JA UND NEIN!

In NRW beispielsweise ist das dauerhafte Leben auf dem traditionellen Campingplatz nicht erlaubt. Erholungsgebiete gelten der Erholung. Nicht dem täglichen Leben. Doch die Betreiber sind nicht blöd und haben reagiert. Auf vielen Plätzen ist das Dauercampen unter Auflagen gestattet/ geduldet. Mittlerweile kann man auf einigen Plätzen auch den Zweitwohnsitz anmelden. Ganz legal. Und in Einzelfällen war der Betreiber so geschickt, seinen Platz nicht als „Campingplatz“ zu deklarieren und ausserhalb eines Erholungsgebietes zu eröffnen. Auf dieses rahr gesähten Plätzen ist sogar der Erstwohnsitz gestattet. Zu meinem „Glück“ gibt es so etwas aber nicht in meiner Nähe. Also muss Plan B her. Dabei habe ich noch nicht einmal angefangen. (Plan B hab‘ ich trotzdem! 😉 )

Leben im Wohnwagen

Welche Versicherungen brauche ich?

Nächste Frage: Welche Versicherungen sind nötig? Eine erste kurze Nachfrage bei meinem Versicherer des Vertrauens ergibt: Die Hausratversicherung meiner Wohnung zahlt nicht für Schäden am und im Wohnwagen. Auch nicht, wenn ich darin wohne! Die ist also demnach in Kürze überflüssig. Aber was ist nun mit meinem Hab und Gut? Es gibt wohl spezielle Wohnwagen Versicherungen. Hierzu wird ein Termin bei meinem VdV (Versicherer des Vertrauens! 😉 ) gemacht. Das muss noch konkretisiert werden! Für meine Kranken- und Pflegeversicherung, Haftpflicht-, Unfall-, Rechtschutz-, Firmen- und Inhaltsversicherung (Ja, die brauche ich alle! :-P)  muss ich demnächst erstmal „nur“ die neue Anschrift angeben. Tja… welche wird das sein?? Ich sehe schon: Zu meinem geplanten Vorhaben gehört eine Menge (guter!) Planung!

Campingplatz oder Frei stehen?

Will ich überhaut auf einen Campingplatz? Oder will ich ganz romantisch jeden Tag wo anders aufwachen?? Da liegen schon wieder Steine im Weg. Ich darf zwar meinen Wohnwagen an geeigneten Stellen, wo es nicht ausdrücklich verboten ist, in Deutschland bis zu zwei Wochen einfach so parken, allerdings darf ich NUR EINE NACHT darin schlafen! „Zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit“ darf ich ein paar Stunden im WoWa verbringen… danach muss ich allerdings die Location wechseln. Alles weitere ist verboten. Dazu sei auch noch erwähnt, dass ich zur „Wiederherstellung…“ nicht „campen“ darf. Tische/ Stühle aufstellen, Markisen oder Vorzelte aufbauen ist tabu! Auf privazem Gelände wäre das schon eher möglich. Hierzu brauche ich allerdings die Genehmigung des Eigentümers! So viel zum Thema Freiheit! Da sind skandinavische Länder schon freundlicher. Durch das „Jedermannsrecht“ darf ich hier am Wegesrand/ in der Pampa einfach stehen bleiben.
Update aus dem Norwegen Urlaub im August/ September 2018:
Wohnwagen und Wohnmobile fallen NICHT unter das Jedermannsrecht!

Aber: Es interessiert auch nicht wirklich jemanden!

Solange ich niemanden störe, ist alles gut. Aber wir sind nicht im hohen Norden. Wir sind in Deutschland. Ernüchterung. Dann doch auf den Campingplatz?

Stellplätze auf Campingplätzen sind weitaus günstiger als so manche Miete großzügig geschnittener Wohnungen. Allerdings schränken diese auch die Freiheit wieder ein. Will ich günstige Dauercamper-Preise, muss ich eine gewisse Zeit fest an Ort und Stelle bleiben. In der Zeit kann ich natürlich auch mit dem WoWa weiter durch die Gegend tingeln, die Platzpacht ist trotzdem fällig. Bekannte fragen will ich nicht. Ich will nicht alle paar Tage bei einem anderen Kumpel im Vorgarten stehen. Da muss ich mir wohl was einfallen lassen.

Platz und Komfort

Wieviel Platz braucht ein Mensch?

…mit zwei Hunden?? Denn die beiden müssen mit! 😛

Ist es (für mich) überhaupt möglich, auf sage und schreibe 7qm zu leben? Ja richtig gelesen! 7! Meine Lieblingszahl! Stolze 3,7m lang und etwa 2m breit, ist Bilbo nicht der größte WoWa auf Erden. Aber aufgrund seines Leichtgewichts kann ich ihn alleine händeln! Ein wichtiger Fakt, der im Punkto Freiheit sicherlich noch wichtig wird! Von 83qm auf 7qm zu verkleinern, wird ohne Zweifel eine große Herausforderung. Wie bereits in diesem Artikel geschrieben, sammelt sich über die Jahre viel Kram an, von dem man glaubt, sich nicht mehr trennen zu können. Sich dann DOCH davon zu trennen wird unter Garantie nicht einfach!

Leben im Wohnwagen ist demnach sicherlich nicht gerade das romantische Freigeist Abenteuer, das sich einige mit nachwievor festem Wohnsitz vorstellen. Der Raum ist beengt. Der Stauraum begrenzt. Zwar gibt es heutzutage massgig Campingangebote mit viel Komfort. Allerdings sollte man sich in seinem neuen Wohnzimmer schon mit den „Mitbewohnern“ vertragen. Alles hat/bekommt seinen festen Platz. Im Alltag muss umgedacht und umorganisiert werden. Kurmel und Müll sind tabu. Leben auf ein Minimum beschränkt. Mancherort nennt man das ganz modern „Minimalismus„.

Wer viel Wert auf 100 Paar Schuhe und große Müsliauswahl zum Frühstück legt, einen Jacuzzi mit Quietscheentchen und jeden Tag ein anderes Kleidungsstück braucht, sollte sein Abenteuer Wohnwagen vielleicht noch einmal überdenken.

Leben im Wohnwagen

Ökologischer Umweltbewusster Minimalismus?

Viel Zeug erfordert viel Stauraum und erzeugt viel Müll. Wo der Platz zur Müllprouktion fehlt, wird eventuell auch weniger davon produziert. Ist Leben im Wohnwagen damit ökologischer??

Wohl kaum. Wer kaum noch Platz hat, wird wohl zunächst öfter einkaufen gehen und kleinere Packungen besorgen. Die Folge: mehr Müll statt weniger! Dass das sicherlich auch anders geht, will ich mir für mich persönlich beweisen!

Weniger Kram. Weniger Konsum. Weniger Müll. Weniger Sorgen.

Wer nicht viel besitzt, hat weniger Sorgen. Das ist unweit bekannt und wird immer mehr Menschen, die sich an Minimalismus austesten, klar. Nun muss keiner auf dem Boden schlafen oder nur zwei Paar Socken im Rucksack haben. Aber je weniger Zeug ich „verwalten“ muss, desto mehr habe ich den Kopf für andere Dinge frei. Klingt logisch, oder? Und was käme da gelegener, als ein Umzug in den Wohnwagen?

Weist du viel, bist du mobil!

Technisches Know How und handwerkliches Geschick

Je nach Nutzung muss das neue Domizil mit allerhand Technik ausgestattet sein. Neben handwerklicher Begabung, etwa zur Schaffung von Stauraum oder zur Reparatur von eben diesem, ist es wichtig, dass man sich so manches Know How zulegt. Nun muss man sicher kein Meister in Elektrotechnik sein, allerdings sollte man immerhin eine Birne wechseln können. Die Fähigkeit eine Gasflasche anzuschließen sollte selbstverständlich sein, denn sonst bleibt die Küche – und spätestens im Winter der gesamte WoWa – kalt! Darüber hinaus bedeutet jede weitere Fähigkeit und jedes weitere Wissen ein Stück mehr Mobilität! Bei allen Hindernissen, die man heutzutage schon zu meistern hat, sollte man sich nicht auch noch allzusehr von anderen Menschen, vorallem aber Werkstätten, abhänig machen.

Achtung Strom! Bitte nicht ohne entsprechende Kenntnisse am Strom rumfummeln!!

Wer bisher Technikmuffel oder schlicht und einfach Arbeitsfaul war, sollte sich und seine Prinzipien ganz schnell überdenken. Spätestens mit dem Einzug in den eigenen Wohnwagen oder ins eigene Wohnmobil wird man Klempner, Elektriker, Mechaniker, Handwerker und Zimmermann in einem. Wohl dem, der alles einigermaßen beherrscht.

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Vorbereitung auf ein Leben im Wohnwagen

Alle bisherigen Punkte vor den Augen, wird meine Check- und ToDo-Liste immer länger. Die Zeit bis zum Umzug immer kürzer. Klar ist: Ein Plan muss her! Ich muss mich vorbereiten! Wenn dann alles vorbereitet ist, kommt der ultimative Test! Der (Probe-) Einzug in den WoWa und eine dem folgende Testphase.

Zu allererst muss ich mich von meinen teilweise geliebten Möbeln (meine Couch ist mir echt heilig! 🙁 ) trennen. Von alten Klamotten, überflüssigen Werkzeugen und Geräten, zu viel Geschirr und Deko und allerhand anderem Krams, der in Zukunft nicht mehr gebraucht wird. Dazu habe ich bereits die Kleinanzeigen, sowie eine weltweit bekannte Handels BUCHT bemüht und die ersten erfolgreichen Verkäufe getätigt. Und es stimmt! Der Kopf wird freier mit jedem DING, von dem ich mich trenne! Auch wenn es zuerst schwer fällt… ist es erst einmal aus den Augen, ist es schnell auch aus dem Sinn. Und damit raus aus dem Kopf.
Viel Spaß! Bereite einem anderen Sorgen! 😛

Dazu muss ich innerhalb des nächsten Monats Dinge aussortieren, die ich definitiv mitnehmen möchte und muss. Der Rest wird verschenkt, verkauft, ver…wertet… in irgendeiner Form. Dinge, von denen ich mich so gar nicht trennen kann, werden eingelagert. Problem vertagt bis nach dem Test. Basta.

Das Problem der Erreichbarkeit habe ich eventuell bereits behoben. Da ich eh ein festes Büro anmieten will und muss, prüfe ich derzeit die Möglichkeit, mich dort auch anzumelden. Der Vorteil: Schreibtisch, Schränke und Couch hätten dann eine sinnvolle Verwendung. 🙂

Ultimativer Test! Leben auf 7qm!

Der erste Test wird nicht lange auf sich warten lassen! Zu meinen Plänen für 2018 gehört auch, dass ich noch einmal in den Ring zurückkehre!

Jetzt ist es raus!

Dafür muss ich noch besser, noch stärker, noch schneller werden, als je zuvor! Denn man hat ja Ziele..nicht wahr!? 😉

Hierfür sehe ich es als notwendig an, noch öfter auswärts zu trainieren. Und hier soll Bilbo helfen. Anstatt mich für Hotel/Zweitwohnung, Sprit und andere Zusatzkosten zu verschulden, werde ich mit Bilbo von Gym zu Gym tingeln und das bestmögliche Training absolvieren, das möglich ist!

Hierfür sind natürlich auch Finanzen erfoderlich.
Aber vielleicht findet sich ja der ein oder andere Sponsor, der mich unterstützt? 😉

An dieser Stelle einmal vielen Dank fürs Durchhalten und Bis-Hier-Hin-Lesen.

Wenn du möchtest, lesen wir uns beim nächsten Mal wieder hier.

Ich würde mich freuen, wenn du mir ein Feedback in den Kommentaren dalässt! 🙂

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Man sieht sich!

Yours,
Indy

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Indy

Von Indy

Indy ist MuayThai Kämpferin & passionierte Backpackerin aus Deutschland, arbeitet selbständig als "Sport & Media Entrepreneur" und Blogger und hat ein Faible für ausgedehnte Fern-(Sport & Abenteuer-) Reisen.

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