Gut zwei Monate ist es nun her, dass sich das Deutsche Nationalteam des MTBD auf den Weg nach Bangkok gemacht hat. Ich war hautnah dabei. Als Teil des Teams.
Ein Traum wurde wahr!
Auch gut 60 Tage nach den Kämpfen ist dieser IFMA World Cup noch in aller Munde. „The biggest event ever held“ hat derart hohe Wellen geschlagen, dass ihre Ausläufer noch heute die ganze Welt erreichen. Und das täglich.
Immer wieder tauchen neue Artikel auf. Was der WorldCup bedeudet, auch nachdem er längst Geschichte ist, sieht man an der gesamten Muay Thai Familie weltweit. Beinahe wie ein Neuanfang zum neuen Jahr fühlt es sich an, wenn die Verbände anderer Länder verkünden:
Wir haben gute Vorsätze für die Zukunft!
Die Euphorie ist noch immer sehr groß. Und verbindet.
Wer dabei war weiß, was ich meine wenn ich sage: Wir mögen vielleicht noch nicht „One World, One Muay Thai“ sein, aber wir sind schon jetzt
„One big Muay Thai Family“
Dieses großartige Gefühl, Teil von etwas ganz Großem zu sein, hat sich idealerweise auch auf die Daheimgebliebenen übertragen. Aber:
Leute, was denkt ihr wie es den Menschen geht, die hautnah dabei waren? 😉
Alle loben den World Cup. Alle verneigen sich vor dieser großartigen Leistung, die Thailand und sein Königshaus da vollbracht haben. Aber auch allen anderen, die mitgewirkt haben, gebührt Respekt und Hochachtung. Vom großen Hauptsponsor, über Funktionäre aller Art bis zum kleinen, eigentlich doch so unbedeutenden Mithelfer, der Plätze anweist, Infoblätter verteilt, oder den einzelnen Athleten bei einem Problem an die Hand nimmt und sagt
„Wir schaffen das!“
Geht nicht, gab und gibt es nicht.
Natürlich gab und gibt es immer auch negative Fakten zu berrichten.
So war das Essen einigen Sportlern nach dem dritten Tag zu eintönig (es gab täglich drei Fleischgerrichte, mindestens vier Gemüsegerrichte, zwei bis drei Beilagen, Salat extra und Dessert…. dazu Wasser; wenn alles da ist, was man sich vorstellen kann ist es klar, dass das mit der Zeit eintönig wirkt! 😉 ), der Stau zum Stadion zu lästig, die auf die Trainingsfläche brennende Sonne zu heiß und die Air Condition zu kalt…
Wer mich kennt, „hört“ hier hoffentlich den ironischen Unterton heraus. 😛
Trotz aller Erzählungen, egal ob positiv oder negativ (es ist nun nicht immer alles Gold was glänzt!), wird es wohl kaum jemanden gelingen sich wirklich in die Stimmung in Bangkok einzufühlen.
Das spannende Gefühl, wenn ein Teamkollege nach seinem Wai Kruh noch einmal durchatmet und selbstbewusst den Gegner anvisiert… die unfreiwillige Comic eines Nationalteam-Trainers, der alles was er erlebt mit seinem Handy dokumentiert… der Zusammenhalt beim gemeinsamen Training, das große Ehrgefühl dabei zu sein – beim Auftrakt des World Cups und der „Night of Olympism“, der unterdrückte Lacher und Spaß wenn sich die Nationalteams untereinander zur Seite stehen… und zum Beispiel Massagetechniken vorgeführt werden, die eher der Professur eines Bäckers ähneln als einer Muskel-Aufwärmung…
Das solche Momente in Vergessengheit geraten, hat der World Cup nicht verdient!
Leider konnte ich aufgrund der Länge nicht alles, was meine Kamera eingefangen hat, einbringen; aber im folgenden Film findet ihr einmal einen Einblick hinter die Kulissen des „biggest event ever held“: Den IFMA Royal World Cup in Bangkok.
Der zunächst absichtlich unkommentierte Film begleitet das Deutsche Nationalteam zu DEM Event einer Sportlerkarriere. Für viele Teilnehmer wurde damit ein Traum war. Bewusst habe ich in dieser Version auf jeglichen Sprachkommentar verzichtet. Die Teammitglieder erzählen ihre eigene Geschichte und der Zuschauer soll und wird als stiller Beobachter ein Teil der Geschichte. Dadurch, dass ihr nicht von irgendwelchen Kommentaren gestört werdet, könnt ihr das wichtigste tun, was dieser Sport braucht:
eure eigene Meinung bilden!
Zu einem späteren Zeitpunkt gibt’s natürlich wie gewohnt einen Video Blog von und mit mir (für die, die es interessiert), aber für den „Anfang“ wünsche ich euch viel Spaß auf der Reise nach Thailand! 😉
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