Es geht bereits durch sämtliche Medien weltweit.

Bei dem Anschlag auf den Erawan Schrein in Bangkok am Montag Abend gab es 20 Töte und über 100 Verletzte. Nur einen Block weiter: Die Muay Thai WM!

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Kurz zuvor waren wir noch oberhalb dieser Stelle mit dem „BTS“ Zug vorbeigekommen, auf dem Weg unsere Kämpfer am Ring zu unterstützen. Einige Minuten später auf dem Gelände des National Stadium fiel uns ein Donnern auf. Wie bei einem aufkommenden Gewitter. Aber lauter. Und irgendwie sah es nicht nach Unwetter aus?!? Dann war die Straße plötzlich voller Polizei, Sirenen heulten und übertönten den Klang der Piphat Orchester an den Ringen. Nur langsam realisierten wir, dass es etwas passiert sein muss. Einzelne Thais liefen mit ihren Mobiltelefonen herum, oder schauten entgeistert auf deren Bildschirme. Dann sickerten endlich News durch: Ein Anschlag! Nur etwas weiter … bald um die Ecke. Unsere eigenen Smartphones, sowie der „heisse Draht“ nach Hause brachten weitere Neuigkeiten und schnell wurde klar, dass die Lage ernst war.

Zunächst geschah allerdings nichts weiter und wir konzentrierten uns wieder auf unsere Kämpfer. Dann verließen die ersten Athleten das Stadion und auch wir machten uns Gedanken über die Heimfahrt. Öffentliche Verkehrsmittel?? Lieber nicht!!

Die Hotel-Busse standen bereit und wir wurden zurück in die Hotels gebracht. Völlig überladen und beinahe „gestapelt“ ging es auf die Straße. Einige kamen an der Unglücksstelle vorbei. Die Bilder, die sich dort boten, werden die meisten wohl so schnell nicht mehr vergessen.

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Zurück im Hotel gab es umgehend ein „Emergency Meeting“, hier wurden die aktuellen Neuigkeiten ausgetauscht. Soweit bekannt, war kein Team und/oder Athlet der WM betroffen, es wurden allerdings bereits Leute in die umliegenden Krankenhäuser geschickt um dies auch wirklich auszuschließen.

Es wurde geraten, bis auf weiteres große Menschenansammlungen und Touristenhochburgen zu meiden, sowie keine öffentlichen Verkehrsmittel wie BTS, Skytrain, etc. zu nutzen. Mehr konnte man zu diesem Zeitpunkt nicht tun.

Mit gemischten Gefühlen gingen wir alle auf die Zimmer.

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Das thailändische TV war voll von Nachrichten über den Vorfall. Aber er sollte im Laufe der Nacht noch größere Ausmaße annehmen. Schnell wurde sogar weltweit von dem Bombenanschlag berichtet. Wo nicht schon geschehen, meldete ich mich bei meinen Freunden und meiner Familie und versicherte, wohlauf und in Sicherheit zu sein.

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Am nächsten Tag explodierte eine weitere Bombe, diesmal einige Kilometer weiter am Chao Praya Fluss. Auch hier gibt es viele Touristenattraktionen und Umschlagplätze mit tausenden von Menschen. Allerdings verfehlte dieser Anschlag sein Ziel und landete im Wasser. Eine meterhohe Wasserfontäne und ein riesen Schreck war das einzige, was den Leuten dort passierte. Gottseidank.

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Mittlerweile wurden von Deutschland aus Fragen laut, ob bei diesen Voraussetzungen denn noch „Lust“ bestehen würde hier zu bleiben? Jedem, der mir diese Frage stellte versicherte ich: Ich bleibe!

Wir bleiben!
Und fühlen mit Thailand!

Von Indy

Indy ist MuayThai Kämpferin & passionierte Backpackerin aus Deutschland, arbeitet selbständig als "Sport & Media Entrepreneur" und Blogger und hat ein Faible für ausgedehnte Fern-(Sport & Abenteuer-) Reisen.

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