Es gibt unzählige Sprüche und Zitate über das Kämpfen.

„Either you win or lose…“ / „Egal ob du gewinnst oder verlierst…“

– das ist nur einer davon… und er stimmt kein bisschen! Selbstverständlich steigen wir in den Ring um zu gewinnen! Es ist uns eben NICHT egal, wenn wir verlieren! Aber: Es ist nicht schlimm wenn die eigene Faust nach dem Kampf nicht in die Höhe gehalten wird. Wir geben unser Bestes – wenn das gegen einen an diesem Tag besseren Gegner nicht reicht, ist das kein Weltuntergang. EGAL ist es trotzallem nicht. Ein verlorener Kampf tut weh, entweder körperlich oder seelisch. Im schlimmsten Fall beides!

Fight! - Indy Schumacher

Jeder verliert – eine Erfahrung, die es „wert“ ist

Im Moment der Enttäuschung – auf dem Weg zurück in die Kabine – vergessen wir dabei aber oft auch eines: Wir lernen aus jedem Kampf! Und wer weiß, vielleicht lernen wir aus einem gewonnen Kampf sogar eher weniger. Denn mit dem Stolz über den gerade erreichten Erfolg sehen wir über die gemachten Fehler hinweg. Fehler, die uns beim nächsten Mal vielleicht den Sieg kosten. Der Zorn und der Schmerz über einen verlorenen Kampf motivieren einen Kämpfer dazu, diese Fehler schnellstens zu korrigieren, beim nächsten Kampf besser zu machen.

So, wie jeder gewonnene Kampf nicht gleich ist – sich nicht gleich anfühlt, so verhält es sich auch mit jedem verlorenen Kampf. Es gibt Kämpfe, bei denen man fühlt, sein bestes gegeben zu haben. Teilweise ging man sogar über seine eigenen Grenzen hinaus. Solche Kämpfe fühlen sich in gewisser Weise „gut“ an, selbst wenn sie verloren sind. Wiederum gibt es Kämpfe, bei denen man das Gefühl hat, den Sieg nicht verdient zu haben. Zu sehr ärgert man sich darüber, eine bestimmte Technik nicht angewendet zu haben, einen bestimmten Hinweis aus der eigenen Ecke nicht wahrgenommen zu haben. In den Fällen, in denen man eine schlechte Leistung zeigt UND verliert, fällt es sehr schwer die aufkommenden Emotionen beiseite zu schieben und sich im Anschluss wieder neu zu motivieren. Jetzt gilt es, die Ursachen zu recherchieren, Fehler zu korrigieren und an neuen Taktiken zu feilen. Jetzt gilt es, „das Beste“ aus diesem Kampf zu machen und ihn in eine Lektion zu „verwandeln“.
Denn solange wir die gemachten Fehler beim nächsten Mal korrigieren können, war jeder Kampf es wert.

Du kannst die Zeit nicht zurückdrehen

Was nun? Hier haben wir den Point-Of-No-Return. Der Kampf ist gelaufen – die Zeit kann man nicht zurückdrehen. Was hilft es nun, sich beispielsweise über einen verlorenen Kampf lange aufzuregen oder – schlimmer noch – in Selbstmitleid zu verfallen?

Das einzige was wir ändern können, sind die Fehler, die wir im letzten Kampf gemacht haben. Diese Erkenntnis hilft nicht nur über manchen Frust hinweg, sie forciert uns auch noch dazu nach vorne zu sehen. Weiterzumachen.
Ändere etwas, arbeite an dir – dafür trainiert du – dafür arbeiten die Trainer mit dir.

Give your best! - Indy Schumacher

Das schlimmste an einem verlorenen Kampf war bei mir immer und ohne Ausnahme das Enttäuschen meiner Trainer und Supporter. Meine Familie, meine Freunde, meine Trainer, mein Verein, … stehen immer hinter mir und geben ihr bestes um mich auf einen Kampf vorzubereiten. Sie opfern ihre knappe (Frei-)Zeit, stellen die eigenen Familien und andere Freunde hinten an. Das alles, um mir das zu ermöglichen was ich so liebe. Wofür ich lebe.
Ich habe immer weniger für mich, als für meinen Verein und meine Mitmenschen gekämpft. Das half mir nicht nur mich an manch hartem Trainingstag zu motivieren, das sorgte auch für eine Art Ehrgefühl, welches ich irgendwann nicht mehr missen wollte.

Hard Work / Training - Indy Schumacher

Gib dein Bestes

Mit einem verlorenen Kampf – beziehungsweise mit einer schlechten Leistung die Menschen um mich herum zu enttäuschen – war und ist das schlimmste, was ich mir vorstellen kann.

Um das zu verhindern kann ich nur eins tun: Stets mein bestes geben.
Das will und werde ich tun! Immer!

Vergangenes Wochenende habe ich einen sehr wichtigen Kampf verloren. Und nicht für mich selbst, sondern für die, die wie immer hinter mir standen tut es mir leid. Wir zusammen hatten uns viel vorgenommen und hatten große Hoffnungen. Aber es hat diesmal nicht gereicht. Die Gegnerin war dieses Mal einfach besser und hat fair gewonnen.

Ich für meinen Teil weiß nun, was zu tun ist: Ich gebe mein Bestes, um die gemachten Fehler zu korrigieren. Die Chance zu lernen und zu wachsen ist da. Und so meine Freunde weiterhin hinter mir stehen, geht das Spiel weiter.

Der nächste Sieg wird kommen!
Share Button
Indy

Von Indy

Indy ist MuayThai Kämpferin & passionierte Backpackerin aus Deutschland, arbeitet selbständig als "Sport & Media Entrepreneur" und Blogger und hat ein Faible für ausgedehnte Fern-(Sport & Abenteuer-) Reisen.

Ein Gedanke zu „Die Wahrheit über verlorene Kämpfe“
  1. So wird das Spiel nun mal gespielt…verlieren gehört dazu. Denk an die Rocky Filme. Besonders der III. ist sehr lehrreich. Sind zwar nur Filme, aber jeder kann zum „Stehauf-Männchen“ werden. Ich drück die Daumen. Gruß aus der Hauptstadt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Dieser Blog benutzt Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Er finanziert sich u.a. aus Affiliate Programmen. Beim Klick auf Affiliatelinks/Werbelinks gelangst Du zum jeweiligen Anbieter, dort gelten entsprechend eigene AGBs. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.